Was macht Macht mit uns?

Brawo online (Quelle: www.moz.de)

07.03.2019, 10:58 Uhr
© Foto: Elke Weisener
© Foto: Elke Weisener

Im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche lud die Landtagsabgeordnete Barbara Richstein (CDU) zur Veranstaltung "Frauen versus Macht - philosophische Überlegung zu einem Spannungsverhältnis mit Potenzial" ein. Bei Sekt und Quiche diskutierten die Frauen lebhaft und mit ganz unterschiedlichen Ansätzen und Erfahrungen über die Frage, welche Eigenschaften und Gefühle Frauen mit dem Begriff der Macht verbinden.
 
Zuvor sorgte die Philosophin Dr. Anna Kollenberg aus Dallgow-Döberitz mit einem Kurzvortrag für die notwendigen Grundlagen. Gerade Frauen würden...


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.... bei Macht an den Machtmissbrauch denken, sagt Kollenberg. Macht habe nicht unbedingt etwas mit Zwang zu tun, der ist tatsächlich negativ besetzt. Macht könne sich positiv auswirken. Zum Beispiel wenn es darum gehe, die Macht über das eigene Leben, die Kontrolle über die eigenen Bedürfnisse, zu haben. Macht wirke sich auf die Persönlichkeitsentwicklung und das Selbstwertgefühl aus. "Mit der Macht verbinden wir einen gesellschaftlichen Status und Erfolg", so Kollenberg- Letzterer sei eine gute Voraussetzung für ein längeres Leben.
 
"Macht ist die Kraft, etwas zum Positiven zu verändern", sagt Barbara Richstein. Die Politikerin möchte mit der Veranstaltung Frauen ermuntern, Macht und damit Verantwortung zu übernehmen. "Wer Macht hat, kann gestalten. Und das ist doch etwas Gutes", sagt sie. Besonders in der Politik mangelt es bekanntlich an Frauen. "Keine Angst vor der Macht", sagt Richstein. Und sie wünscht sich, Frauen hätten mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Männer, sagt sie, hätten da weniger Zweifel an sich selbst. Richstein selbst hat diese Zweifel offenkundig nicht, sie sagt: "Männer dürfen beim Tanzen gern führen. Allerdings sollten sie es dann auch können. Sonst übernehme ich das, weil ich das kann."
 
Für die anwesenden Frauen ist der Begriff der Macht unterschiedlich besetzt. Die Erziehung von Mädchen, die Erwartung der Gesellschaft an Frauen, die Anpassung an Normen, alles ziele auf Anerkennung ab. Frauen wollen gefallen, stellen einige Teilnehmerinnen fest. Die Macht? Sie macht eher Männer attraktiv und sexy, für Frauen gilt das nicht oder weniger, halten die Frauen fest.
 
"Macht führt zu einem stressfreien Leben", sagt Kollenberg. "Anerkennung und Zuneigung wirken sich positiv auf uns aus. Wussten sie, dass Schauspieler, die einen Oscar gewonnen haben, im Schnitt drei Jahre länger leben, als jene, die nur nominiert waren?" Sie begründet dies mit dem Wissen, etwas Großes, ein Ziel erreicht zu haben und dafür breite Anerkennung zu ernten. Ihr Fazit: "Macht tut gut!" 

Von Silvia Passow geschrieben:
Quelle: https://www.moz.de/landkreise/havelland/falkensee/falkensee-artikel/dg/0/1/1714351/