Effektive Kreislaufwirtschaft bei der Pferdehaltung

Uwe Feiler und Barbara Richstein besuchten das Landgut Schönwalde

21.08.2017, 11:28 Uhr
Dr. Ingeborg Schwenger-Holst (Mitte) stellt Uwe Feiler und Barbara Richstein ihr Konzept der regenerativen Landwirtschaft vor.
Dr. Ingeborg Schwenger-Holst (Mitte) stellt Uwe Feiler und Barbara Richstein ihr Konzept der regenerativen Landwirtschaft vor.

Über praktische Erfolge mit der Kreislaufwirtschaft durch regenerative
Landwirtschaft informierten sich der Bundestagsabgeordnete Uwe Feiler und
die Landtagsabgeordnete Barbara Richstein bei ihrem Besuch des Landgutes
Schönwalde. Die Inhaberin und Ärztin Dr. Ingeborg Schwenger-Holst
demonstrierte den beiden CDU-Politikern dies am Beispiel ihrer Pferdehaltung
auf dem Landgut.

Schwenger-Holst: „Wir verwenden eine von uns in über 10 Jahren entwickelte
Einstreu aus naturbelassenem und unbehandeltem Holz ohne Zusatz chemisch-synthetischer Bindemittel. Sie enthält einen Katalysator, der den
Pferdeurin bindet, die Ammoniakbildung weitgehend blockiert und die
Kompostierung bereits in der Box in Gang setzt und so ohne ausmisten dort
gelassen werden kann. Lediglich die Pferdeäpfel müssen täglich entnommen
werden.“ Von den Folgen konnten sich Feiler und Richstein praktisch
überzeugen: In einigen Ställen stehen die Pferde seit nunmehr sechs Jahren
auf demselben leicht humiden, federnden Untergrund ohne nennenswerte
Feinstaubbildung, ohne Gestank und ohne Fliegen. Aus den ausgemisteten
Pferdeäpfeln entstehe, so Schwenger-Holst „ein biologischer Volldünger oder
Pferdehumus, der auf natürliche Weise zur Regenerierung der Böden beiträgt.
Darin kommen Stickstoff, Phosphat, Kupfer und Zink in einem ausgeglichenen
Nährstoffverhältnis vor.“ Über die Qualität des Volldüngers konnten sich
Feiler und Richstein beim Gang über das satte Grün des Reitplatzes und der
Weiden ein Bild machen. Feiler zeigte sich nicht nur von der Grundwasserschonung mangels Nitratbelastung angetan, sondern überschlug die enorme Kosteneffizienz, die dieses Verfahren für den eigenen familiären
Spargelhof zur Folge hätte.


Angesichts der Erfolge dieser nunmehr über 10jährigen Erprobung dieses
regenerativen Verfahrens durch Schwenger-Holst fragte Richstein nach der
wissenschaftlichen Begleitung dieses Verfahrens und den Möglichkeiten einer
breiten wirtschaftlichen Nutzung. Schwenger-Holst antwortete bedauernd:
„Wenn man berücksichtigt, dass unser Erdklima derzeit durch die Folgen der
Einstreu in Tierhaltungsställen und Überdüngung der Felder und Wiesen mit
ca. 30 % belastet wird, müssten viel mehr Mittel zur Forschung und
Entwicklung dieser regenerativen Landwirtschaft eingesetzt werden, statt
diese für die Entwicklung immer neuer chemischer Düngemittel auszugeben.“
Feiler und Richstein übereinstimmend: „Da haben wir Politiker noch dicke
Bretter zu bohren.“