WAHL: Falkensee und Kreistag im Visier | Ex-Ministerin Barbara Richstein (CDU) strebt in die Kommunalpolitik

27.05.2008, 09:30 Uhr

FALKENSEE - Mit ihrer Entscheidung ließ sich die prominente Christdemokratin viel Zeit. Im Januar hatte sie angedeutet, sich ein Engagement in der havelländischen Kommunalpolitik vorstellen zu können. Jetzt, Ende Mai, steht ihre Entscheidung. „Ich möchte in der Stadtverordnetenversammlung und im Kreistag Informationen aus erster Hand erhalten, die ich auch für meine Arbeit im Landtag verwerten kann“, sagt Barbara Richstein. Die Kreis-CDU nominiert am 12. Juni ihre Kandidaten, der Falkenseer Stadtverband trifft fünf Tage später seine Wahl.

In ihren Sprechstunden registriere sie immer wieder, dass die Menschen kommunale Themen und Fragen ansprechen – die Präsenz in der SVV und im Kreistag betrachtet Barbara Richstein deshalb als „notwendige Ergänzung“. Den erhöhten Zeitaufwand will sie in Kauf nehmen. Bereits vor der Kommunalwahl 2003 habe sie erwogen, für den Kreistag zu kandidieren. Aus Rücksicht auf ihr Ministerinnen-Amt habe sie den Plan aber nicht weiter verfolgt. Die Politikerin beteuert, die Mandate, sollte sie denn beide erringen können, über die gesamte Legislaturperiode wahrzunehmen. Dies übrigens unabhängig von der Frage, ob sie 2009 wieder für den Landtag oder den Bundestag kandidiert. „Vom Havelland aus ist weder Potsdam noch Berlin weit entfernt, das ist zeitlich schon möglich.“

Was Falkensee angeht, so ist sie sicher, aus einem „bunt gemischten Kandidaten-Pool eine starke Fraktion bilden und dem Bürgermeister Paroli bieten zu können“. Zum jetzigen Erscheinungsbild der CDU-Fraktion will sich Barbara Richstein nicht äußern: „Dazu sage ich nichts, weil ich die Fraktion nicht selbst gesehen habe.“ Die CDU habe allerdings in der Zählgemeinschaft mit den Grünen und dem Alternativen Bündnis „gute Arbeit“ gemacht. Es „gab und gibt dort viele Gemeinsamkeiten“.

Bereits jetzt zeigt sie sich kämpferisch. Zwar habe Bürgermeister Heiko Müller (SPD) einige „gute Aspekte“ in Falkensees Politik und Entwicklung gebracht. „Wir sollten aber die Kirche im Dorf lassen: Vieles ist schon unter seinem Vorgänger Jürgen Bigalke angeschoben und von den Stadtverordneten beschlossen worden.“ So hätten einige „Versprechen der SPD“ aus Kostengründen verschoben werden müssen, von der Überdachung des Waldbades zum Beispiel „redet kein Mensch mehr“. Und das lokale Bündnis für Familien entstamme nicht der Initiative von Heiko Müller und der SPD, sondern sei eine Forderung der CDU gewesen.